Der Bevölkerung, VertreterInnen der Vereine, Gewerbetreibenden und Ehrengästen präsentierte Bgm. Gerhard Hartinger im Mehrzwecksaal St. Nikolai im Sausal den beeindruckenden Rückblick auf das Jahr 2024 und den Ausblick auf 2025. Im Mittelpunkt von Ehrungen standen verdiente Persönlichkeiten, Gemeinderäte und Unternehmer Helmut Marchel.
Begrüßung zahlreicher (Ehren-)Gäste und Rückblick auf 2024
"Herzlich willkommen zu unserem Neujahrsempfang und danke, dass wieder so viele hergekommen sind!", begrüßte Bgm. Gerhard Hartinger die Gäste recht herzlich.
Der Gemeindechef bezeichnete 2024 als "interessantes und aufregendes Jahr" für die Marktgemeinde St. Nikolai im Sausal und erinnerte an die Eröffnung des sehr gelungenen Generationenparks (Kosten rund € 400.000, Bedarfszuweisung des Landes: € 240.000) für den heuer noch Tische und Bänke angeschafft werden.
Zur Sprache kam beim Jahresrückblick ferner der nach einer Idee von Fritz Pracher Ende Juli eingerichtete und auch als Leader-Projekt von der EU geförderte neue und von der Bevölkerung sehr gut angenommene Ess- und Wertschätzungsgarten (€ 21.000).
Die Kosten für Straßensanierungen als Standardaufgabe der Gemeinde bezifferte der Bürgermeister mit € 390.000, jene für die Straßenbeleuchtung im 2. Abschnitt der Umrüstung auf LED-Lampen mit € 110.000. Die laufende Umrüstung auf im Betrieb kostengünstigere LED-Lampen in den Ortsteilen Waldschach, Lamperstätten und Lichtenegg werden heuer folgen.
Für vier Standorte von PV-Anlagen auf Gemeindeobjekten habe man € 80.000 investiert.
Ein Herz für Kinder
Als Erfolgsgeschichte erwähnte der Bürgermeister die Ferien-Aktiv-Woche, während der im August eine Woche lang 40 Kinder in Zusammenarbeit mit Vereinen betreut werden konnten.
Besonderes Augenmerk werde, so Bgm. Hartinger, in seiner Marktgemeinde auf die Kinderbetreuungseinrichtungen gelegt. "Wir haben 116 Kinder in acht Klassen unserer Volksschule bei jährlichen Kosten von rund € 260.000, die seit Oktober unter der neuen Leitung von Sabine Gürtl steht. Wir sind auf eine Ganztagsschule mit Nachmittagsbetreuung für 50 Kinder in zwei Gruppen umgestiegen, was jährlich € 44.000 kostet.
"Die Kinderkrippe unter Leitung von Melanie Pracher funktioniert sehr gut und ist voll ausgelastet. Der von Susanne Schönbacher geleitete Kindergarten, für den die Gemeinde jährlich € 470.000 aufwendet, ist schon ziemlich voll belegt.
Im Musikheim erhalten laut dem Gemeindechef MusikschülerInnen in einer Außenstelle der Musikschule Hengsberg Unterricht. Die Gemeinde stellt dafür € 40.000 bereit.
Gut angenommen werden von der Bevölkerung aber auch das Klimaticket Steiermark (Reservierungen über das Gemeindeamt. Im Vorjahr 264 Mal ausgegeben), die Gemeinde App (175.000 Zugriffe von 1.700 Usern) und das regioMobil (100 Haltestellen, 730 Fahrten und 1.200 Fahrgäste im Vorjahr).
Mit Müllwanderung, Seniorenausflug, Gemeinde-Familien-Fest, Dorffest (20 Jahre Marktgemeinde), Gemeindewandertag oder dem Nikolaier Advent habe es, so der Bürgermeister, zahlreiche attraktive Veranstaltungen im Vorjahr gegeben.
Bgm. Hartinger erwähnte lobend die sportlichen Erfolge der Feuerwehrwettkampfgruppe, der Fußballer in der Gebietsliga West, der Rodler des Wintersportvereins, der Eisschützen sowie die Aktivitäten der Traktor- und Oldtimerfreunde und der zahlreichen Kapellengemeinschaften sowie des neu gegründeten Veranstaltungsvereins.
Herausforderndes Jahr 2025
"Es steht uns ein neues, spannendes und arbeitsreiches Jahr bevor! Im Voranschlag 2025 sind Einzahlungen von rund 6 Mio. Euro und Auszahlungen von 5,3 Mio., einjährige investive Vorhaben in der Höhe von € 37.000, mehrjährige investive Vorhaben von rund 2 Mio. Euro und sonstige Investitionen von € 51.000 vorgesehen. Der finanzielle Druck auf die Gemeinde steigt, weil wir immer mehr Aufgaben und Belastungen bekommen. Die Sozialhilfe steigt von € 560.000 im Jahr 2024 heuer auf € 850.000. Wie soll das eine Gemeinde wegstecken? Daher meine Bitte an NRAbg. Schnabel um Unterstützung, sonst ist es mit den Gemeinden vorbei!", mahnt Bgm. Hartinger.
Außerdem stehen heuer die Anschaffung eines HLF 3 für die Freiwillige Feuerwehr, Investitionen in die Straßenbeleuchtung und der Kauf eines Kommunal-Kfz bevor.
"Bei meinem Amtsantritt als Bürgermeister im Jahr 2016 hatte die Marktgemeinde Schulden von 5,5 Mio. Euro. Ende 2024 sind wir mit 3,7 Mio. Euro auf den niedrigsten Schuldenstand seit 25 Jahren heruntergekommen. Ich bedanke mich für die gute, konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat, wo zu etwa 90 Prozent alle Vorhaben einstimmig beschlossen werden!", betonte der Ortschef das politische und kommunale Miteinander.
Vorhaben im Jahr 2025
"Wir haben in der Volksschule zu wenig Gruppenräume. Daher hat das Land Steiermark uns eine Projektentwicklung finanziert, die die Schaffung von Gruppenräumen und den Einbau eines Liftes zwecks Barrierefreiheit sowie die Sanierung der Klassenräume vorsieht. Die Kosten dafür liegen bei etwa 2 Mio. Euro. Vom Land dürfen wir eine Bedarfszuweisung von rund 900.000 Euro erwarten", berichtet der Ortschef weiter.
Ferner ist laut Bgm. Hartinger der über 50 Jahre alte Sportplatz zu klein und sind die Kabinen in die Jahre gekommen. Außerdem fehle es an einem Trainingsplatz. Heuer werde mit den Planungen begonnen, um einen zeitgemäßen Standard zu erreichen.
Für diverse Straßensanierungen fallen 2025 Kosten von rund € 225.000 an.
Ein großes Vorhaben ist der Flächenwidmungsplan 6.0, für den die Planung an das Büro Pumpernig & Partner vergeben wurde.
Bei Gebühren und Abgaben werde es nur moderate und unter der Inflation liegende Erhöhungen geben, stellte der Bürgermeister in Aussicht.
Am 1. Jänner 2025 zählte man in Summe 2.355 Einwohner mit Hauptwohnsitz in St. Nikolai im Sausal (+ 16) und 423 Einwohner mit einem Nebenwohnsitz (-6).
In Sachen Müll erinnerte der Bürgermeister an die gelbe Formel (Leichtverpackungen plus Metallverpackungen minus Pfand in die gelbe Tonne und den gelben Sack) und das seit Jahresbeginn Metall im gelben Sack entsorgt und für Plastikflaschen Pfand eingehoben werde.
Kooperation mit Nachbargemeinden und Gemeinderatswahl
In Sachen Umwelt und Energie setzt St. Nikolai im Sausal in der Klima- und Energie-Modellregion KEM und KLAR (Klimaanpassungsgemeinde) sowie regionalen Energiegemeinschaft EEG Hengist+ auf eine Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden.
Die Marktgemeinde und die EEG Hengist+ laden am 27. Jänner 2025 mit Beginn um 19 Uhr zu einer Bürgerinformationsveranstaltung in das Landgasthaus "Zur Post" ein.
"Bei der Gemeinderatswahl am 23. März 2025 werden bei uns wieder drei Wahllokale offen haben. Ab Anfang März wird die Briefwahl möglich sein. Ich werde für die Wahl kandidieren und habe vor, solange es meine Gesundheit zulassen wird und nichts Unvorhergesehenes passieren wird, bis zum Ende der Periode als Bürgermeister tätig zu sein!", betonte Bgm. Gerhard Hartinger, der von den Gästen dafür mit viel Applaus bedacht wurde.
Zahlreiche Veranstaltungen auch 2025
Unter den vielen Veranstaltungen im neuen Jahr betonte Bgm. Hartinger, dass es nach siebenjähriger Pause am 1. März 2025 ab 13 Uhr mit Start beim ASZ einen großen und von der Marktgemeinde organisierten St. Nikolaier Faschingsumzug samt Maskenprämierung und abschließender Open Air Party im Faschingsdorf am Marktplatz geben werde. Er appellierte an Vereine und deren Mitglieder sowie die Bevölkerung, zahlreich mitzumachen!
Der Ball der Freiwilligen Feuerwehr St. Nikolai im Sausal findet am 8. Februar 2025 mit Einlass um 19 Uhr im Weingartenhotel Harkamp statt. Für die musikalische Unterhaltung wird die Band Freiheit sorgen.
Ehrungen verdienter BürgerInnen und eines Unternehmers
BürgerInnen, die sich besondere Verdienste um das Gemeinwesen erworben haben, wurden aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses mit Ehrennadel und Urkunde geehrt und beim jüngsten Neujahrsempfang besonders ausgezeichnet.
Dank und Anerkennung zollte Bgm. Hartinger namens der Marktgemeinde St. Nikolai im Sausal Maria Braunegger, die seit dem Jahr 1992 im Kindergarten tätig war.
Sabine Sturm durfte sich anlässlich ihres 30jährigen Dienstjubiläums über die Ehrennadel in Gold der Marktgemeinde St. Nikolai im Sausal freuen.
Für Vzbbgm. Johannes Zöhrer gab es aufgrund seiner wertvollen Tätigkeit im Gemeinderat seit dem Jahr 2015 aus den Händen von Bgm. Hartinger und BH Wiesegger-Eck die Ehrennadel in Silber. Nicht persönlich übergeben werden konnte die Ehrennadel in Silber an den nicht anwesenden GR Sebastian Pirker, der seit dem Jahr 2015 dem Gemeinderat angehört.
Die Marktgemeinde St. Nikolai im Sausal verlieh der Fa. Kfz Helmut Marchel, die seit 1995 mit Betriebsstandorten in Mollitsch und Schrötten in der Marktgemeinde St. Nikolai im Sausal vertreten ist, für ihre langjährige gewerbliche Tätigkeit das Gemeindewappen in Silber.
Grußworte der Bezirkshauptfrau
Die neue Leibnitzer Bezirkshauptfrau Mag.a Karin Wiesegger-Eck stellte sich den Gästen des Neujahrsempfangs vor. Sie ist seit über 20 Jahren in der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz in den Referaten Sicherheit, Katastrophen und im Anlagenreferat tätig gewesen. „Wir sind ein offenes Haus, das gerne Wissen anbietet und in das man auch ohne Termin kommen kann, wenn man etwa einen Reisepass oder einen Führerschein braucht“, so die neue Leibnitzer Behördenleiterin, die die MitarbeiterInnen der BH Leibnitz als Partner der Gemeinden sieht und sich von Rückblick und Ausblick in St. Nikolai im Sausal beeindruckt zeigte.
Musikalisches, kulinarisches und geselliges Finale
Für die zünftige steirische musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs 2025 sorgte einmal mehr das junge, aufstrebende Trio von der "Heuschöberl Musi".
Dank für geleistete Arbeit und Kommen
Zum Abschluss bedankte sich Vzbgm. Zöhrer recht herzlich bei NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel, der Bezirkshauptfrau und den Nachbarbürgermeistern Josef Fischer (Kitzeck) und Gerald Aldrian (St. Andrä-Höch) ebenso für ihr Kommen wie bei Pfarrer Mag. Krystian Puszka, Pfarrer Matthias sowie KI Heimo Moser von der Polizeiinspektion Heimschuh.
Für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste in Form einer Gulaschsuppe zeichneten das Landhaus „Annerl“ und Mitglieder der Landjugend sowie GemeindemitarbeiterInnen im Service verantwortlich. Der Wein und Traubensaft kam vom Weingut Strauss aus Petzles.
Die köstlichen Krapfen steuerte Gabi Herzog bei. Für die feierliche Dekoration der Tische und des Saales sorgten fleißige Damen der Frauenbewegung.
Text: Heribert G. Kindermann, MA
Fotos: Gottfried Schodl (PDF)
Fotos Neujahrsempfang